Geschichte

„Eine Generation, die die Geschichte ignoriert, hat keine Vergangenheit –  und keine Zukunft.“

(Robert A. Heinlein) 

Das Fach Geschichte wird am FMSG Speyer von Klasse 7 bis 13 (ab Klasse 11 als Leistungs- oder Grundfach) unterrichtet und beschäftigt sich mit der Orientierung in der Zeit, von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart.

Wie die anderen gesellschaftswissenschaftlichen Fächer ist das Fach Geschichte der politischen Bildung verpflichtet und leistet somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Identitäts- und Persönlichkeitsbildung junger Menschen sowie zur Entwicklung von Demokratiekompetenz.

Mit verschiedenen Methoden, der Betrachtung von Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und dem Einsatz verschiedenartiger Medien soll bei den Schülerinnen und Schülern die Begeisterung für vergangene Zeiten, Völker und Räume geweckt werden. Gleichzeitig lernen sie die politischen Grundlagen unseres Staates kennen, seine Einbindung in internationale Organisationen und die Bedeutung der gemeinsamen europäischen Geschichte und Kultur für die zukünftige Entwicklung Deutschlands.

Folgende epochale Schwerpunkte werden dabei behandelt:

  • Vorgeschichte
  • Antike Kulturen im Mittelmeerraum
  • Grundlegung Europas im Mittelalter
  • Frühe Neuzeit als Zeit des beschleunigten Wandels
  • Von den bürgerlichen Revolutionen zu den Nationalstaaten
  • Die weltweite Auseinandersetzung um die politische Ordnung
  • Die Welt nach 1945

Diese Schwerpunkte werden unter den Kategorien Herrschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Weltdeutungen untersucht.

Verschiedene Exkursionen und Fahrten unterstützen das Lernen im Geschichtsunterricht. Besuche des Historischen Museums sowie des Stadtarchivs in Speyer, der Villa Rustica in Wachenheim, des Domes, des Judenhofes, des Schwetzinger oder Hambacher Schlosses, der Gedenkstätte von Verdun, der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg, der ehemaligen KZ Osthofen und Dachau, des Europaparlaments in Straßburg oder des Hauses der Geschichte in Bonn sind mögliche, am FMSG wiederholt besuchte Orte außerschulischen Lernens. Ebenso gehören Zeitzeugenbegegnungen, beispielsweise mit Augenzeugen des Nationalsozialismus oder der SED-Diktatur, zum festen Bestandteil des Geschichtsunterrichts.

Bettina Hünerfauth (Abitur 2004)

14. November 2018, 19.30 Uhr - Wer in Speyer eine Grube gräbt, trifft immer auf Geschichte

Archäologen graben aus, das ist klar... Aber was passiert eigentlich hinter den Kulissen der Landesarchäologie?
Die ältesten Funde von Speyer stammen aus der Jungsteinzeit, seitdem lebten praktisch ständig Menschen im heutigen Stadtgebiet. Während die Besiedlung in der Bronze- und in der vorrömischen Eisenzeit noch relativ locker war, befand sich ab der Römerzeit, also seit über 2000 Jahren, ohne Unterbrechung eine Stadt an dieser Stelle: Bis heute sind die Spuren aus allen Phasen der Speyerer Geschichte im Boden erhalten und liegen dort in Schichten übereinander: Die Befunde aus den ältesten Phasen befinden sich dabei ganz unten und die Spuren aus jüngsten Epochen der Geschichte liegen ganz oben – direkt „Unter dem Pflaster von Speyer“. Da es in Speyer nach dem zweiten Weltkrieg – im Gegensatz zu vielen anderen Städten – nur wenige großflächige Baumaßnahmen im Stadtzentrum gab, ist hier ein einzigartiges archäologisches Reservat erhalten geblieben. Diese Situation stellt einen ganz besonderen kulturellen Schatz dar, den es zu bewahren und zu erforschen gilt, der aber gleichzeitig bei Baumaßnahmen eine besondere Herausforderung an alle Projektbeteiligten stellt.

Im Vortrag werden anhand aktueller Projekte die Arbeit und die Untersuchungsmethoden der Landesarchäologie vorgestellt.

Zeitreise in die Spätantike

Das Leben der römischen Legionäre am Rhein einmal hautnah zu erleben, dies war das Ziel der Exkursion des Leistungskurses Geschichte 11 am 07.09.2018. Ermöglicht wurde uns diese einmalige Erfahrung durch eine Fahrt auf dem Nachbau eines römischen Patrouillenschiffes aus der Spätantike, der Lusoria Rhenana. Auf der zweistündigen Fahrt auf einem Baggersee bei Neupotz lernten wir nicht nur das Rudern und Navigieren eines solchen ca. 18 m langen Holzschiffes, was neben Kraft vor allem Teamarbeit erfordert, sondern erfuhren von unserem Steuermann Dieter Heim vom Verein zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte auch vieles Interessante, Wissenswerte und Unterhaltsame über das Alltagsleben der römischen Soldaten am Rhein und die archäologischen Funde, die die Rekonstruktion des Schiffes erst ermöglicht hatten.


Thomas Hofmann

Zeitreise in die Spätantike

Ausstellung „14/18 Mitten in Europa“

100 Jahre mögen, gemessen an der eigenen Lebenszeit, sehr lange erscheinen. In der
Menschheitsgeschichte wäre diese Zeitspanne bestenfalls eine kleine Randnotiz- nicht jedoch
in diesem Fall, wenn ein ganzes Jahrhundert maßgeblich geprägt wurde!
Vor 100 Jahren endete ein Krieg, der alles bisher gekannte, erlebte und erlittene in den
Schatten stellte: der 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918.
Vom US-amerikanischen Historiker und Diplomaten George F. Kennan 1979 als „Urkatastrophe
des 20. Jahrhunderts“ (the great seminal catastrophe of this century) bezeichnet, wirkt dieser
Krieg bis in die Gegenwart nach und ist im kollektiven Gedächtnis viele europäischer Nationen
fest verankert.
Aus diesem Anlass konzipierte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Ausstellung
mit dem Titel „14/18 Mitten in Europa, um diesem Gedenken gerecht zu werden. Nach der
feierlichen Eröffnung mit Vertretern des VBDKF, Herrn OStD Clemens und einigen Schülern
des GE L1 ist diese Wanderausstellung nun bis zum 27. September zu Gast in der
Gemeinschaftsbibliothek des FMSG und HPG.
Neben den eigentlichen Kriegsgeschehnissen spielen auch die unmittelbare Vor- und
Nachkriegszeit eine wichtige Rolle in der Konzeption. Des Weiteren ermöglicht das Thema
„Heimatfront“ einen erweiterten Zugang in die Thematik. Abgerundet wird die Ausstellung durch
einen kurzen Rück- und Ausblick in die Geschichte des europäischen Einigungsgedankens.
Denn nicht umsonst lautet das Motto des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge über
einem Foto eines Soldatenfriedhofs im Foyer des FMSG: DARUM Europa!

Dennis Snella
Fachlehrer für Geschichte und Sozialkunde

Ausstellung „14/18 Mitten in Europa“

"Schwerd und seine Nachfolger": Vortrag Prof. Dr. Lang

Morde für eine Skelettsammlung.  Ein NS-Wissenschaftsverbrechen und  seine Opfer

Im KZ Natzweiler-Struthof (Elsass) ermordete im August 1943 der Lagerkommandant Josef Kramer 86 jüdische Frauen und Männer. Den Auftrag hatte er von der SS-Wissenschaftsorganisation „Ahnenerbe“. Die Skelette der 86 Opfer sollten in der „Reichsuniversität“ Straßburg präpariert und für Zwecke der Rassenpropaganda in den Sammlungen der Medizinischen Fakultät ausgestellt werden. Wer die Ermordeten waren, interessierte niemanden. Lediglich ihre KZ-Nummern waren notiert worden. Nach jahrelangen und weltweiten Recherchen hat Hans-Joachim Lang nicht nur die Namen dieser Frauen und Männer herausgefunden, sondern auch ihre Herkunft. Zudem gelang es ihm, zahlreiche Angehörige zu finden und mit deren Unterstützung die Lebensläufe zu rekonstruieren. Dank dieser Arbeiten erinnert heute auf dem Jüdischen Friedhof von Strasbourg auf dem Grab, in dem die Leichen nach dem Krieg anonym bestattet wurden, ein Stein mit Namen an die Opfer. Vor zwei Jahren enthüllten die Spitzenvertreter europäischer Institutionen zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten an der Gaskammer von Natzweiler-Struthof einen Gedenkstein.

Der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Joachim Lang war bis 2016 Wissenschaftsredakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen. Er verfasste Bücher und zahlreiche Aufsätze über den Holocaust und über jüdische Geschichte, 2013 ernannte ihn die Universität Tübingen zum Honorarprofessor. 2016 berief ihn die Université Strasbourg in eine internationale Historikerkommission. Lang erhielt für seine Forschungen den Preis der Brüsseler Fondation Auschwitz (2004), die Leonhart-Fuchs-Medaille der Tübinger Medizinischen Fakultät (2008) sowie den Forscherpreis des Center for Medicine After The Holocaust in Houston (2017).

Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Foyer. Die Reihe des Fördervereins ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

"Schwerd und seine Nachfolger": Vortrag Prof. Dr. Lang

6d spricht mit NS-Zeitzeugen

Im Rahmen der Unterrichtsreihe zur Lektüre „Damals war es Friedrich“ von Hans-Peter Richter hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d die Gelegenheit den  93jährigen ehemaligen Musiklehrer Hermann Jaberg über seine Erfahrungen und Erlebnisse in dieser Zeit zu befragen. 
Hermann Jaberg erzählte spannend und anschaulich aus seiner Schulzeit im Nationalsozialismus und von seinen Erlebnissen als junger Soldat an der Front. 
Für die Schülerinnen und Schüler wurde hier Geschichte lebendig. „Die beste Unterrichtsstunde aller Zeiten“ formulierte Greta Hostermann“  begeistert!

6d spricht mit NS-Zeitzeugen