Erklärung der Speyerer Schulleiter zur erweiterten Öffnung der Schulen
Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
die Schulleitungen der Speyerer Gymnasien und der Integrierten Gesamtschule treffen sich regelmäßig, um gemeinsam über Möglichkeiten zu beraten, wie trotz der vorgegebenen Einschränkungen eine möglichst gute Betreuung unserer Schüler*innen im Präsenzunterricht, aber auch beim Homeschooling zu erreichen ist.
Beim letzten Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung verfasst, die ich Ihnen zur Kenntnis bringen möchte.
Für uns Schwerdler ist es natürlich selbstverständlich, dass wir über die in der Erklärung genannten Aspekte hinaus auch die Schwierigkeiten im Blick haben, denen sich Familien und die gesamte Gesellschaft stellen müssen.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für Ihre Gesundheit
Erich Clemens
---
Stellungnahme der Speyerer Gymnasien und der IGS zur weiteren Öffnung der Schulen ab 4.5.
Mit der Lockerung der Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat das Land eine schrittweise Öffnung der Schulen verfügt. In einem ersten Schritt erhalten an den G9-Gymnasien seit dem 4. Maidie Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Jahrgangsstufe (der IGS auch der Jahrgangsstufe 9) wiedervor Ort Unterricht. Um das weiterhin bestehende Distanzgebot zu gewährleisten, wird nur eine begrenzteAnzahl von Schüler*innen in einem Raum unterrichtet.
Die Schulleiter der Speyerer Gymnasien sowie der IGS haben im Vorfeld der Öffnung beschlossen, dass diezumeist mehr als 15 Schüler*innen großen Klassen und Kurse in zwei Gruppen aufgeteilt werden und getrennt unterrichtet werden. Die beiden Gruppen wechseln sich ab zwischen Unterricht vor Ort und Homeschooling.Bei einem weiteren Treffen waren sich die Schulleitungen einig, dass die schulspezifische Umsetzung dieserersten Stufe gelungen ist, auch wenn das parallele Unterrichten mit Präsenzunterricht und Homeschoolingeine große Herausforderung für Lehrkräfte und Schüler bedeutet. Den Kollegien ist es gut gelungen, denplötzlich völlig veränderten Bedingungen entsprechend ihren realen oder virtuellen Unterricht zu gestalten.
Kritisch äußern sich die Schulleitungen aber zu den nächsten beiden Stufen der Schulöffnung. Am 25.Maiwerden die Jahrgangsstufen 5 und 6, ab 8. Juni auch die Jahrgangsstufen 7 bis 9 (IGS: 8) wieder zum Unterricht erscheinen. Die jeweils schulspezifischen Bedingungen der Schulen, insbesondere hinsichtlich der Anzahl von Unterrichtsräumen und deren Größe, engen die organisatorischen Umsetzungsmöglichkeiten starkein. Überdies sind die personellen Voraussetzungen in den Schulen sehr unterschiedlich, da die Zahl derLehrkräfte, die für den Präsenzunterricht nicht zur Verfügung stehen und nicht vertreten werden können, vonSchule zu Schule schwankt.
Die Direktoren betonen, dass spätestens ab 8. Juni eine Einhaltung der Hygieneregeln nur durch starke Einschnitte in der Unterrichtsversorgung zu erreichen ist. Dies betrifft auch Jahrgangsstufen, die bis dahin gutversorgt waren. Die Direktoren sind daher der gemeinsamen Überzeugung, dass die Unterrichtsorganisationinsbesondere ab dem 8. Juni raum- und personenabhängig von Schule zu Schule variieren muss. Die Schulleitungen nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um ihre individuellen Organisationspläne bekannt zu machen.
Kritisch sehen die Schulleitungen weiterhin, dass eine sichere, intuitive und praktikable Plattform fehlt, uminsbesondere virtuellen Unterricht in Form einer Videokonferenz durchzuführen. Die kürzlich vom Landvorgeschlagene Plattform wird von den Schulleitungen nicht favorisiert, da diese Plattform zunächst zeitlichauf ein halbes Jahr begrenzt ist und auch nur in eingeschränktem Umfang nutzbar ist. Überdies steht der Verwaltungsaufwand in keinem Verhältnis zu deren Nutzen.
Während die Schulleitungen von Elternseite viele positive Rückmeldungen für die Umsetzung des Unterrichtserhalten, gehen zunehmend Beschwerden zur Schülerbeförderung ein. Dies betrifft zum einen die massivenEinschränkungen im Bahnverkehr, zum anderen aber auch die jeder Hygieneregel zuwiderlaufende Beförderung in den Bussen, wo einerseits Sitzreihen frei bleiben, andererseits die Schüler*innen aber eng gedrängtstehen müssen. Die Schulen können die Einhaltung des Mindestabstandes an schulnahen Bushaltestellenbzw. Bahnhaltepunkten nicht gewährleisten.
für die staatlichen Schulen (Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, Gymnasium am Kaiserdom, Hans-Purrmann-Gymnasium, Integrierte Gesamtschule): Erich Clemens, Hartmut Loos, Ronny Wolf , Rüdiger Nauert;
für die privaten Gymnasien (Edith-Stein-Gymnasium, Nikolaus-von-Weis-Gymnasium): Dr. Andreas Kotulla, Egbert Schlitz